Teil 1 | Teil 2 | Teil 3

Während viele Ausstellungen im vergangenen Jahr ihre Besucher mit dem Ersten Weltkrieg und dessen schrecklichen Folgen konfrontierten, breitet sich der thematische Fächer in den kommenden zwölf Monaten sehr weit aus. Weniger tiefgründig oder Gedanken weckend wird es 2015 allerdings nicht zugehen – denn es kommen durchaus Fragen auf die Museumsbesucher zu, die letztlich jeder für sich selbst und in seinem Herzen beantworten muss.

Einen Vorgeschmack auf das, was kommt, gibt es hier, im ersten von insgesamt drei Teilen zu Museen und Ausstellungen, die mir schon jetzt besonders aufgefallen sind.

Teil 1: Der menschliche Körper und die Kunst

 

 Ein Menschen Museum für Berlin

Kommt es, oder kommt es nicht?

Diese Frage stellten sich viele, bis das Verwaltungsgericht Berlin am 19.12.2014 entschied: Das Menschen Museum von Dr. Gunther von Hagens und seiner Kuratorin Dr. Angelina Whalley darf ohne Auflagen am Alexanderplatz eröffnen! Damit wird es das weltweit erste Museum sein, das sich einer permanenten Ausstellung von Körperplastinaten widmet. Und während damit für den Ausstellungsmacher selbst »ein langgehegter Traum in Erfüllung« geht, entsteht für manch anderen Mitmenschen ein Ort, dem es am respektvollen Umgang mit den Toten mangelt.

Der schmale Grat zwischen Menschsein und Exponat sein überschneidet sich hier in einer Weise, die wir zwar aus den vorangegangenen Körperwelten-Ausstellungen kennen, aber die wohl auch weiterhin kritisch oder gar mit Schaudern beäugt werden wird.

Werden wir in diesem Museum Kunst oder Menschen sehen, die buchstäblich auf ihr Innerstes entblößt wurden?

Vielleicht ist es beides in einem vereint.

Vielleicht wird man diese beiden Elemente aber auch niemals vereinen können.

Zumindest ist und bleibt es eine Art der Ausstellung, die gewöhnungsbedürftig und für viele unbegreiflich bleiben wird. Um wirklich darüber urteilen zu können, führt meiner Ansicht nach allerdings kein Weg daran vorbei und so begrüße auch ich das Urteil des Verwaltungsgerichts und hoffe, dass die Ausstellungsmacher ihrem Vorhaben die Exponate »respektvoll und mit der gebotenen Würde behandeln werden.«


Aus Rücksicht auf jene, die keine Abbildungen von Körperplastinaten sehen wollen, verweise ich an dieser Stelle auf die Pressebild-Datenbank der Günther von Hagens Körperwelten-Homepage. Bei Interesse gibt es hier eine Vielzahl an Bildern der vorangegangenen Ausstellungen.


Weitere Informationen zu dieser Sonderausstellung:

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[su_tab title=“Wo?„]

MeMu Menschen Museum – Facetten des Lebens,Fernsehturm am Alexanderplatz (Sockelgebäude), Panoramastrasse 1a, 10178 Berlin

[/su_tab]

[su_tab title=“Öffnungszeiten„]

Montag-Freitag: 09:00-19:00 Uhr
Samstag und Sonntag: 10:00-19:00 Uhr
Letzter Einlass eine Stunde vor Ausstellungsende! [/su_tab]

[su_tab title=“Kosten„]

Erwachsene: 14 EUR,
Studenten und Senioren: 12 EUR
Jugendliche und Schüler: 9 EUR
Familienticket: 40 EUR

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[su_tab title=“Sonstiges„] Weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Museums und bei m offiziellen Hauptstadtportal.[/su_tab]

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 Von Schönheit und der Bedeutung des menschlichen Körpers

 

Discobolus: Marble statue of a discus-thrower (discobolus) by Myron. Roman copy of a bronze Greek original of the 5th century BC. © The Trustees of the British Museum

Discobolus:
Marble statue of a discus-thrower (discobolus) by Myron. Roman copy of a bronze Greek original of the 5th century BC. © The Trustees of the British Museum

Weitaus traditioneller will sich in diesem Jahr auch das British Museum in London dem künstlerischen Aspekt des menschlichen Körpers widmen. Vom 26.03. bis einschließlich 05.07.2015 werden hier in der Sonderausstellung »Defining beauty – the body in ancient Greek art« die verschiedensten Exponate – darunter Vasen, Terrakotten und Marmorskulpturen – zeigen, dass der Körper im antiken Griechenland mehr als nur ein Sinnbild von Schönheit gewesen ist.

Wieder mit von der Partie werden auch viele jener Skulpturen sein, die während ihrer langen Welttournee mit der Wanderausstellung »The Body Beautiful in Ancient Greece« von vielen der Museumsbesucher vermisst wurden. Darunter befindet sich beispielsweise auch der eindrucksvolle Diskuswerfer des Myron, der nicht nur den Wissenschaftlern ihre Köpfe verdreht und schon seit den frühesten Anfängen des Museums zu seinen absoluten Vorzeigestücken gehört.

Da die Antikensammlung des British Museum eine der bedeutendsten der Welt ist, wird diese Sonderausstellung ganz sicher besonders sehenswert werden.


Weitere Informationen zu dieser Sonderausstellung:

 

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[su_tab title=“Wann?„]

26.3. – 5.7.2015

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[su_tab title=“Wo?„] Sainsbury Exhibitions Gallery, British Museum, Great Russell Street, London [/su_tab]

[su_tab title=“Öffnungszeiten„] Montag – Donnerstag: 10:00 – 17:30 Uhr
Freitag: 10:00 – 20:30 Uhr
Samstag – Sonntag: 09:00 – 17.30 Uhr
Letzter Einlass 80 Minuten vor Schließung! [/su_tab]

[su_tab title=“Kosten„]

Erwachsene: £16.50
Kinder bis 16 Jahre frei!

Tickets sollten online vorbestellt werden!!! [/su_tab]

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Ebenfalls lesenswert:

Die Pressemitteilung des British Museum zur Sonderausstellung »Defining beauty – the body in ancient Greek art«


Quellverweis Titelbild:

IMG_8945:
Detail of head of Apoxyomenos. Bronze, Hellenistic or Roman replica after a bronze original from the second quarter or the end of the 4th century BC.
© Tourism Board of
Mali Losinj

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