Kunst: Spätestens ab dem Schulunterricht begleitet sie uns; ein Leben lang. Verborgen hinter den eigenen vier Wänden – öffentlich in Museen und Architektur. Sie gefällt oder missfällt. Bewegt und überrascht. Vor allem dann, wenn wir vollkommen unerwartet auf sie stoßen.

Irgendwo im Nirgendwo …

Island ist ein verblüffender Ort. Vorrangig wegen seiner atemberaubenden Landschaften, die einen in eine magische Welt voller Wunder und Farben entziehen. Eine Art Kunst in der Natur selbst, wenn man so will. Aber auch an der materiellen Kunst fehlt es dem Land in keinster Weise. Nicht einmal dort, wo außer Sand und Dürre eigentlich nichts ist; bis auf einen riesigen Vulkan, der aber nicht wirklich zählt, weil es davon so unendlich viele auf Island gibt.

Deshalb staunt es sich auch nicht schlecht, wenn man an eben diesem Ort auf Wasser stößt, während man vor seinem inneren Auge bereits die Aasgeier über sich hat schweben sehen. Besonders dann nicht, wenn dieses Wasser aus etwas zu sprudeln scheint, das von Weitem beinahe so aussieht wie eine kleine Dusche. Aber das kann natürlich nicht sein, sagt sich die Vernunft, und befindet sich im Nu auf einem gehörigen Irrweg. Denn wenn es eines auf Island gibt, dann das, was es eigentlich nicht gibt! Warum also nicht auch eine Dusche inmitten der unendlichen Weiten, irgendwo im Nirgendwo?

Sie ist nicht sonderlich hoch. Ein Mensch kann wohl nur darunter Platz finden, wenn er sich dabei etwas duckt. Aber wer möchte schon im Freien duschen, bei 11 Grad und ringsum nichts als Luft? Obgleich das unmittelbar danebenstehende WC natürlich einladend aussehen kann – nachdem seit geraumer Zeit keine Gaststätte mehr in Sicht gewesen ist. Aber nein! Das geht natürlich nicht! Denn dies sind nicht einfach eine Dusche und ein WC – dies ist eine von dunkelbrauner Vulkanerde eingerahmte Komposition. Ohne Bezeichnung. Ohne Beschriftung. Ohne jeglichen Hinweis darauf, aus wessen künstlerischer Ader sie stammen könnte oder welche Botschaft sich dahinter verbirgt. Hier draußen ist man vollkommen allein mit der Natur und einem Kunstobjekt, das offen ist für die ganz persönliche Interpretation seines Betrachters.

Eine Art Kunst zu sehen, die nicht nur Spaß macht, sondern auch Lust auf mehr!


Teil 1: Island | Teil 2: Kopenhagen | Teil 3: Berlin| Teil 4: Falkirk (Schottland) | Teil 5: Mallorca


Links:

Ein Muss für alle, die nach Island reisen wollen oder schon einmal dort gewesen sind!


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