Kein Ort prägte den Mittelmeerraum so sehr wie Sizilien. Denn hier trafen Phönizier, Griechen und Römer aber auch Araber und Normannen auf vielfältigste Art und Weise aufeinander. Dabei hinterließen sie eine Fülle an Zeugnissen, die letztlich die größte Insel des Mittelmeeres zum führenden Zentrum der Unterwasserarchäologie machen sollten. Nach der Ny Carlsberg Glyptotek in Kopenhagen präsentiert nun das LVR-LandesMuseum Bonn vom 12. Oktober 2017 bis 11. März 2018 die Sonderausstellung »Im Meer versunken. Sizilien und die Unterwasserarchäologie«. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt der Soprintendenza Del Mare – einer in Palermo gegründeten Institution zum Schutz und der Erforschung der Unterwasserfundplätze vor der sizilianischen Küste – und sechs weiteren Institutionen: darunter der University of Oxford und dem Allard Pierson Museum Amsterdam.
Geheimnisse im Meer

Rammsporn aus der Schlacht bei den Ägadischen Inseln, 241 v. Chr. Soprintendenza del Mare, Regione Siciliana, Palermo.
Zu den etwa 180 gezeigten Exponaten zählen allen voran Handelsgüter wie Marmor- und Bronzeskulpturen, Waffen, Amphoren und Münzen, die allesamt in den letzten Jahren aus dem Meer geborgen wurden. Der Großteil dieser Gegenstände wurde bislang nicht außerhalb Italiens ausgestellt, ist folglich erstmals in Deutschland zu sehen. Absoluter Höhepunkt der Ausstellung sind drei originale bronzene Rammsporne römischer Kriegsschiffe, die erst vor wenigen Jahren in einer Tiefe von etwa 80 Metern gefunden wurden. Entgegen der Handelswaren sind sie stumme Zeugen der verherenden kriegerischen Auseinandersetzungen, die sich neben dem friedlichen Zusammenkommen auf der Insel zwischen Römern und Karthagern in den umliegenden Gewässern zutrugen.
Auf den Spuren des Ersten Punischen Krieges
Insbesondere die entscheidende Schlacht vom 10. März 241 v. Chr., aus der die Römer als endgültige Sieger hervorgingen, wird thematisiert. Eine besondere Rolle spielt in diesem Zusammenhang eine mit viel Liebe zum Detail angefertigte 3D-Animation, die sowohl Einblicke in die Herstellung und Funktion von Rammspornen gibt, als auch in den Ablauf dieser berühmten Seeschlacht.
Darüber hinaus lädt ein Mitmachbereich die Museumsbesucher dazu ein, die Aspekte antiker Schifffahrt am Modell einer römischen Galeere spielerisch zu entdecken. Zudem begleitet Tim Taucher in einem Flyer mit Aufgaben und Rätseln die Kleinsten Besucher des Hauses. Durch und durch eine Ausstellung für Groß und Klein, mit ebenso spannenden wie auch erstaunlichen Einblicken in die Disziplin der Unterwasserarchäologie.

Amphorenreste aus Wrack A (2. Jh.v.Chr.) vor dem Capo Graziano. Foto: Soprintendenza del Mare, Regione Siciliana, Palermo.
Weitere Informationen
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Dienstag – Sonntag 11.00 Uhr – 18.00 Uhr
Samstags 11.00 Uhr – 18.00 Uhr
Montags geschlossen!
24.12., 25.12., 31.12. und Neujahr geschlossen!
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